Die Fahrt nach Phu Ly war angenehm, sicher und so bequem, dass selbst der kleine Elefant, der als Deko auf dem Armaturenbrett thronte, seinen Rüssel vor Langeweile gähnte. Angekommen im Hotel: 5 Sterne! Für knapp 40 Euro! Mit Frühstück! Noch kurz gezweifelt, ob wir die Sterne selber putzen müssen, aber nein – alles top.
Mittagessen am Fluss, romantisch. Doch schon die Speisekarte war ein Abenteuer – keine Englisch mehr weit und breit, aber Google Lens half. So weit, so gut. Entscheiden mussten wir z.b. zwischen: die Ente musste fliehen oder der Fisch frisst Salat.
Nachmittagsidylle im Pool? Fast. Kaum genießen wir das Nass, taucht ein asiatischer Miturlauber auf. Seine Hauptaktivität? Das Poolwasser zur großflächigen Nasenspülung zu nutzen. Wir steigen aus. Schnell.
Auf der Straße fielen wir ein wenig auf: neugierige Blicke, geflüsterte „Hello!“, gefolgt von schüchternem Kichern und wenn wir geantwortet haben meist mit Flucht. Die ganzen zwei Tage hier in der Stadt haben wir tatsächlich keinen einzigen anderen nicht Asiaten gesehen.
Schließlich landeten wir in einem Grillrestaurant. Schwein und Rind zum Selbergrillen – alles super, bis eine Schweinsorte seltsam schmeckte. Der Kellner erklärte freundlich, es handele sich um Schweineeuter. Nun ja, man lernt nie aus.
Frühstück wie im Sterne-Himmel, dann los zur Parfüm-Pagode. Unser Fahrer, den wir über Grab gebucht hatten, war pünktlich. Mit einem Ruderboot ging’s zur Pagode – gerudert von einem Profi, wir genossen einfach den Ausblick. Die Pagode selbst? Mittelmäßig spannend. Doch die Seilbahn zur Höhle brachte den Nervenkitzel: Ein vietnamesisches Pärchen saß mit uns, und die Frau hatte so viel Höhenangst, dass sie sich an mich klammerte, als ob ich der letzte Seilbahn-Sicherheitsanker wäre.
Auf dem Rückweg zum Boot stoppten wir noch zum Mittagessen, danach ging’s zurück nach Phu Ly. Das Abendessen? Wie am Tag zuvor – diesmal jedoch garantiert ohne Euter.