Des Kaisers Alte Stadt

Von Dong Hoi nach Hue fahren wir mit dem, sagen wir mal, entspanntesten Taxifahrer Vietnams. Wer mich kennt, weiß: Ich bin kein entspannter Beifahrer. Normalerweise bin ich diejenige, die ständig ruft: „Pass auf, zu schnell!“, oder „Vorsicht, da vorne ist Rot!“. Bei diesem Fahrer jedoch? Da möchte ich am liebsten das Steuer übernehmen. Der Mann fährt 20 km/h unter dem Limit – konstant. Drei Stunden und 30 Minuten für 150 km? Ein Marathon für meine Geduld.


In Hue angekommen, stürzen wir uns gleich ins Abenteuer. Mittagessen – abgehakt. Mit vollem Magen geht’s direkt zur Zitadelle und der Verbotenen Stadt. Tipp für zukünftige Besucher: Kauft das Kombiticket. Es gilt zwei Tage und spart einiges, wenn man mehrere Gräber besuchen will. Wir? Haben das natürlich erst am zweiten Tag erfahren. Klassiker.


Der nächste Morgen beginnt optimistisch: Ich schaffe es tatsächlich zum ersten Mal morgens in den Pool. Der Optimismus ertrinkt allerdings schneller, als ich ins kalte Wasser tauche. Warum bin ich die Einzige im riesigen Pool? Weil es schlicht zu kalt ist. Immerhin: Das Frühstück gleicht alles aus – fantastisch und reichlich. So gestärkt machen wir uns auf zur Geldbeschaffung. Nach zwei gescheiterten Versuchen (meine Karte wird gnadenlos abgelehnt), rettet Jan uns mit seiner Karte. Bonus: Wir finden die VT-Bank, die keine Gebühren erhebt und auch meine Karte wird hier wieder akzeptiert. Pro-Tipp für Vietnam-Reisende!


Mit Bargeld in der Tasche geht’s per Grab-Taxi zum Minh-Mang-Grab. Beeindruckend, ruhig, und noch menschenleer – ein Highlight am Morgen. Weiter geht’s zum zweiten Grab. Danach wollen wir laut Google Maps 3 km zum dritten Grab laufen. Unser Fahrer sieht uns an, als hätten wir den Verstand verloren: „8 km, unmöglich!“ Spoiler: Es sind wirklich nur 3 km, und wir schaffen es gut. Das Tu-Duc-Grab enttäuscht etwas, da der Haupttempel renoviert wird, aber die Gärten sind dennoch sehenswert.


Zurück in Hue lassen wir uns ein Mittagessen mit allen Hue-Spezialitäten schmecken. Alles lecker – bis auf die seltsame Fisch-Chili-Shrimps-Mischung, die uns eher skeptisch als satt macht. Mit glänzenden Bäuchen kehren wir ins Hotel zurück, gönnen uns eine Pause und planen den nächsten Tag.


Abends? Wie gehabt: Walking Street, gutes Essen, ein Bierchen. Ein bewährtes Rezept, das jedes Reiseherz höherschlagen lässt.


Zitadelle Hue
Zitadelle Hue
Gern für Fotoshootings genutzt
Gern für Fotoshootings genutzt
Der Hauptpalast
Der Hauptpalast
So sehen die Speisenkarte übersetzt aus😆
So sehen die Speisenkarte übersetzt aus😆
Minh Mang Tempel
Minh Mang Tempel
Reich verziertes Tor
Reich verziertes Tor
Tu Duc Tempel
Tu Duc Tempel
Ballonverkäufer in Hue
Ballonverkäufer in Hue