Der Tag beginnt mit einem Frühstück, das uns scheinbar klar signalisiert: "Hier wird nur für Asiaten gekocht." Reisnudelsuppe, Algen und fermentierter Fisch – was will man mehr? Es kann ja nicht immer Käse geben. Wir nehmen ein Taxi zum Bahnhof. Der Fahrer? Ein Künstler der Straße. Er fährt, als ob er auf einem Rodeo-Bullen säße – nur mit weniger Sicherheitsgurten.
Im Zug haben wir schnell unsere Plätze gefunden, draußen regnet es unaufhörlich. Drinnen nerven "Kaki und Laki", zwei krabbelnde 8beinige, die öfter Mal an der Wand bei mir vorbei kommen. Ich schnipse sie gekonnt weg. Zum Glück dauert die lautstarke vietnamesische Zugebeschallung nicht allzu lange: es wird nur ein 10 minütiges Liedchen gespielt.
In Dong Hoi nehmen wir ein Grab-Taxi zum Hotel. Nach einem Abendessen mit Frosch und Reis geht es ab in die Heia.
Die Höhlen-Tour: Unser Fahrer: eine Mischung aus "Sonntagsfahrer" und "Nervenkitzel-Junkie". Er blinkt in jeder Kurve auch wenn es tatsächlich nur um die Kurve geht und überholt mit dem Enthusiasmus einer Schildkröte. Aber nett ist er.
Die Paradies-Höhle haut uns dann wirklich um – wie eine Szene aus Alice im Wunderland, nur mit weniger Teepartys und mehr Tropfsteinen. Steter Tropfen baut hier also den Stein.
Die zweite Höhle? Leider abgesoffen. Zu viel Wasser, daher kann das Boot auch nur an den Höhlenanfang fahren und nicht die zwei Kilometer rein wie sonst. Wir lassen es dann ganz.
Zurück in Dong Hoi holen wir unsere Wäsche wieder aus der Wäscherei ab – fast. Ein Socken ist verschwunden, dafür haben wir eine Hose dazu bekommen, die leider keinem von uns passt. Könnte man ja Socken draus schneidern!?
Den Abend beschließen wir wieder im Seafood-Laden, wo uns fast der Reichtum küsst: Wir gewinnen 40.000 Dong bei einer Bierdosenlotterie! Ein Dosenbier kostet nur 15.000 Dong, also haben wir satte 5.000 Dong Gewinn gemacht. Wer braucht schon den Lotto-Jackpot?
Am zweiten Tag in Dong Hoi haben wir einen Stadt-Strand-spaziergang geplant. Das Mittagessen ist ganz okay, bis auf die Überraschung in Tamarindensoße: halb angebrütete Wachteleier und nicht wie wir dachten gebratene Wachtel. Immerhin, die anderen bestellten Sachen sind super lecker und mit insgesamt 70.000 Dong für uns auch noch mehr als super günstig. Der Strandspaziergang endet abrupt, als wir zwischen den ganzen durch einen Sturm angespülten Zeuchs auf ein verrottetes Schwein stoßen.
Nach dem Abendessen haben wir 24.300 Schritte auf der Uhr und fallen ins Bett. Vietnam: eine Mischung aus Abenteuer, Rätsel und leichten Lachanfällen. Bis morgen!