17.11.2016 Hanoi

Ich werde kurz vor 7 Uhr wach und huepfe erstmal unter die Dusche. So ganz wach. Fruehstueck gibt es in der siebten Etage. Baguette, Toast, Eier nach Wunsch oder eine Pho (Nudelsuppe, die wir uns aber heute noch nicht gleich zum Fruehstueck genehmigen), Obst, Saft und Tee oder Kaffee. Gut gestaerkt koennen wir also die Hauptstadterkundung beginnen. Und zwar zuerst mal am Geldautomaten. Der Hoechstbetrag sind 3.000.000 Dong - ca. 125 Euro. Nachdem wir nun Millionaire sind, feiern wir diesen Zustand mit vietnamesischem Kaffee, einmal hot und einmal iced! Wir finden den Hauptbahnhof dieser Weltmetropole, auch wenn er sich mit Aussehen und Groesse gut dem Ribnitzer Bahnhof angepasst hat. Natuerlich ohne diesen modernen Automatenquatsch. Voellig problemlos koennen wir am einzigen geöffneten Schalter zwei Zugfahrkarten fuer uebermorgen nach Dong Hoi kaufen. Der SE5 wird um 9:00 Uhr morgens zu seiner 10-stuendigen Fahrt aufbrechen und wir werden auf zwei softseats mitfahren. Kosten hierfuer 700.000 Dong also ca. 30 Euro (fuer uns beide zusammen). Von hier aus ist es gar nicht weit zum Literaturtempel. Viele Studenten posieren hier gerade in recht aufwaendigen Fotosessions, wahrscheinlich anlaesslich ihres Abschlusses. Nun geht es weiter zu Onkel Ho. Also jedenfalls zu seinem Mausoleum. Er selbst ist bestimmt wieder in Moskau zur Renovierung, da der riesige Platz auch 2016 wieder menschenleer ist. Keiner der Schlange steht um ins Mausoleum zu duerfen. Eine farbige Linie am Boden bildet die Grenze bis zu welcher wir uns dem Gebaeude naehern duerfen. Dahinter achten, dolle mit Lametta behaengte Soldaten auf eventuelle Grenzueberschreitungen. Wir ziehen weiter vorbei am Praesidentenpalast, welcher heute geschlossen hat, zum Westlake und laufen so in einem Bogen zurueck in das Old Quarter, wie die Altstadt von Hanoi genannt wird. Zwischendurch gibt es Mittagessen - Fruehlingsrollen mit Fisch und fuer Jan einen Russian Salad, welcher sich tatsaechlich wie vermutet als Kartoffelsalat erweist. Nicht seine erste Wahl, aber seine beiden anderen Favoriten waren aus und auf frittierte Froschhaut hatte er gerade keinen Appetit. Wir wollen nun mal fuer ein kleines Paeuschen zurueck zum Hotel. Ich navigiere mit Karte, Jan mit seiner Offlinemap-app. Wir sind recht unterschiedlicher Meinung was den Weg angeht und so legt Jan fest, dass ich meine Karte falsch herum halte. Ich lasse mich auch zunaechst davon ueberzeugen und verlasse mich nun auf seine Fuehrungsfaehigkeiten. Nach einer Weile kommt mir die Sache dann doch immer seltsamer vor. Und es stellt sich heraus, die Map-App wurde falsch ausgelesen ;-). Wir muessen nun einer sehr breiten Strasse folgen und freuen uns ueber den auf der linken Seite vorhandenen und begehbaren (in Hanoi keineswegs die Regel) Buergersteig. Wir kommen genau 50 Meter weit. Ein Soldat mit eindrucksvollen Argumenten fordert uns auf die andere Strassenseite zu nutzen. Wir zoegern noch und fragen jetzt sofort - YES, go other side. Ok wir folgen seiner Anweisung und begeben uns ueber 2 Fahrspuren zum Mittelstreifen, welche natuerlich mit einer ca. 50 cm hohen Hecke bepflanzt ist. Klettern ueber diese, dann nochmal zwei Fahrspuren und schon sind wir auf der rechten Seite, natuerlich ohne Fussweg. Wir kommen aber tatsaechlich gut im Hotel an und goennen uns ein Paeuschen bis 16:00 Uhr.  Auf einer vordemabendessen-Runde umrunden wir den Hoan Kiem Lake und beobachten das Treiben auf den sehr geschaeftigen Strassen. Vor dem Essen buchen wir noch schnell fuer morgen eine Street-food-tour durch Hanoi. Pro Person 15 Dollar - fuer 3 Stunden inkl. Essen und Trinken - kommt uns sehr billig vor und wir sind schon gespannt, was da wohl so geboten wird. Das heutige Lokal kann uns leider nicht ganz so ueberzeugen, aber wir werden satt. Gute Nacht aus Hanoi.