Watwanderung in Chiang Mai
Gleich nach dem Frühstück brechen wir auf zu unserer geplanten Wat-Wanderung. In Chiang Mai gibt es so viele Wats, das wir sicher nur einen Bruchteil davon besuchen und bewundern können. Es ist
heiß und die Sonne scheint - genau so hatten wir uns das zu Haus im kalten Deutschland gewünscht. Der erste Wat ist aus Holz erbaut und wir bewundern besonders die großen Säulen im Inneren,
die aus einem Baumstamm hergestellt wurden. Die rot-goldene Bemalung erinnert mich an die Tempel in Vietnam. Ein großer, goldener Buddha sitzt vor der Rückwand, mehrere Altäre sind vor ihm
aufgebaut und reich mit Opfergaben geschmückt. An der Seite sitzen mehrere kleinere Buddhas, für jeden Wochentag einer. Dani schaut mit ihrem Handy im Internet nach, an welchem Tag jeder einzelne
von uns geboren wurde. Ich bin ein Freitagskind - also lasse ich meine Spende in das Töpflein des Freitag-Buddhas klimpern. Der nächste Wat liegt nur ein paar Meter entfernt. Es ist wieder
ein mit Gold und Spiegelmosaiken geschmücktes Gebäude, das in der Sonne nur so funkelt. Im Innern ein großer, natürlich goldener, stehender Buddha, der von zwei kleineren Buddhastatuen flankiert
wird. Die großen Säulen der Halle sind hier schwarz-golden verziert. Auf dem weitläufigen Gelände steht ein großer aus Backsteinen erbauter Turm, der einerseits an die Cham-Türme in Vietnam,
andererseits aber auch an eine Maja-Pyramide erinnert. Die Spitze ist durch ein Erdbeben leider zerstört. An den vier Seiten führen nur Scheinstufen hinauf, die mit in Stein gehauenen Figuren von
Naga, dem Schlangenkönig, geschmückt sind. Auf der umlaufenden Galerie bewachen steinerne Elefanten den weiter oben gelegenen Innenraum, aus dem wieder ein goldener Buddha hervor schaut. Diesen
Tempel dürfen wir natürlich nicht erklimmen. Aber auf dem Gelände gibt es noch einige Tempel mehr zu erkunden. Leider macht Peter jetzt schon schlapp. Die Sonne ist zu viel für ihn. Mühsam
schleppt er sich noch in die kleineren Gebäude, in denen Wachsfiguren von verstorbenen Mönchen in meditierender Haltung hinter Glas zu bestaunen sind. Man ist versucht zu glauben, die würden
einem jeden Moment zuzwinkern oder irgendein anderes Lebenszeichen von sich geben - aber nein, sie sind wirklich nur aus Wachs.
Anschließend schicken wir Peter mit einem Tuck-tuck zurück ins Hotel. Er möchte sich lieber am Pool erholen. Wir anderen vier anderen wandern weiter und besichtigen noch den einen und anderen
Wat. Dann ist es Mittag und wir essen in einem kleinen Imbiss eine Kleinigkeit zum Mittag. Danach traben auch wir zurück ins Hotel, wo wir einen Moment am Pool ausruhen und all die vielen bunten
Bilder verarbeiten. Vor dem Abendessen gönnen wir uns wieder eine Massage: die einen eine schmerzhafte, aber wohl wohltuende Thai-Massage, die anderen eine Fußmassage. Abendessen gibt es gleich
gegenüber unseres Hotels in einem Restaurant, das diesen Namen vom Äußeren her in Deutschland nicht verdient hätte. Das Essen schmeckt aber hervorragend!!! Die Bedienung ist sehr freundlich - und
das auch noch, nachdem ein riesiger Schwarm japanischer junger Leute ins Lokal geströmt kommt. Tische werden zusammengestellt, alle werden freundlich und schnell mit den köstlichen Speisen
bedient. Wir können uns der Empfehlung von Lonely Planet nur anschließen, die wir beim Verlassen des gastlichen Hauses über der Tür lesen.
Während Dani, Jan und ich noch einen Abstecher auf den Nachtmarkt machen möchten, gehen Peter und Annemarie lieber auf ihre Zimmer. Der Weg schien ihnen gestern denn doch zu weit. Aber wir sind
gemein und nehmen uns ein Tuck-tuck, das uns bequem zum Nachtmarkt bringt. Aber auch heute sind wir nicht in Kauflaune, wir lassen alles auf uns wirken und bestaunen nur die vielen
verschiedenen Dinge, die hier angeboten werden. Vor einem Imbiss lassen wir uns unter dem nächtlichen Himmel von Chiang Mai nieder und lauschen der Life-Musik eines jungen Thai. Gelegentlich
steigen schon ein paar Himmelslaternen auf und künden von dem nahenden Lichterfest. Auch für den Rückweg zum Hotel "leisten" wir uns wieder ein Tuck-tuck.
Morgen geht es weiter nach Pai - viele, viele Serpentinen hoch in die Berge. Da ist es vielleicht besser, ausgeschlafen zu sein.